N° 54 Wie seid ihr eigentlich in die Indie-Szene gekommen?

Abgesehen vom ungewollten Stolperer in der Satzmitte ist das eigentlich eine interessante Frage. Auf einem der großen Finster-Festivals befand ich mich und sah Massen von Schwarzgekleideten um mich herum. Es schien, als ob die Welt nur noch aus Indie-Menschen bestünde. Ihnen allen gemeinsam war… ja was, eigentlich? So, äußerlich, zum Beispiel? Es war übrigens nicht ausschließlich oder vorrangig die Farbe ihrer Gewandungen, fällt mir da ein. Es waren gar nicht alle Anwesenden in Schwarz gekleidet, dieses Phänomen verband höchstens 94,2 % aller Versammelten, ich glaube sogar weniger. Die Schwarze Szene ist, so rein optisch, bunter denn je zuvor: Einige offenbarten deutlich andersfarbige Outfit-Vorlieben, etwa was Geringeltes, oder sogar Weiß, und vor allem Grün sah man öfter als in vorhergehenden Dekaden, jedoch auch… aber das spielt ja jetzt keine Rolle! Es gab Variationsreichtum – das muss für den Augenblick genügen. Und wieder fragte ich mich: was also verbindet all diese Zahllosen, hm? Und was brachte sie auf den langen Weg, der sie letztendlich hierhin führte? Also wagte ich einen nächsten intensiven Block in die weite Runde.

Ich sah, augenscheinlich öfter als vor einigen Jahren, hochtoupierte Haare und schwarzgeschminkte Lippen, und ich sah extraordinäre Corsages, sowie vampirhafte Umhänge oder auch herrliche Schwarze-Rächer-Mäntel; T-Shirts mit nicht alltäglichen Emblemen, und auch solche mit eher alltäglichen, Gruppennamen etwa oder so; ich bewunderte lange Handschuhe, genauso wie abgeschnittene; es gab sogar Menschen ganz ohne Handschuhe!

Aber das war noch nicht alles.
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